„Road damage“ von OregonDOT, via Flickr, CC BY 2.0
22 Road damage22 von Oregon DOT via Flickr CC BY 2 0

Neu im mFUND: Unfallrisiken durch innovative VR- und KI-Technologien senken

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Anne Lammers

Neu im mFUND: Unfallrisiken durch innovative VR- und KI-Technologien senken

So unterschiedlich die Ursachen für Verkehrsunfälle sind, so vielfältig sind die Ansätze, sie zu vermeiden. Zwei neue Projekte im mFUND des BMVI gehen hierfür neue Wege: Junge Menschen sollen zum einen mithilfe von Virtual-Reality-Technologien für Gefahrensituationen sensibilisiert werden. Auf Künstliche Intelligenz gestützte Systeme sollen zum anderen dazu dienen, besonders unfallträchtige Straßenabschnitte zu erkennen.

Kinder mit Virtual Reality auf Gefahrensituationen vorbereiten

Die Arbeit mit digitalen Lehr- und Lernmitteln für die schulische und informelle Bildung erfährt derzeit starken Auftrieb. Zugleich werden immer öfter innovative Formate, wie Serious Games oder Lern-Apps, eingesetzt, um Bildungsinhalte zielgruppen- und altersgerecht zu vermitteln.

Diesen Trend macht sich das Projekt Innovationen und Virtual Reality in der Unfallpräventionsschulung auf Basis öffentlicher behördlicher Unfalldaten (PAPS-XR) zunutze.

Mithilfe einer Virtual-Reality-Umgebung, XR-Experience Modul genannt, wollen die Projektbeteiligten junge Menschen darin schulen, Gefahrensituationen im Straßenverkehr besser zu erkennen und dadurch Unfälle zu vermeiden. XR steht für Extended Reality, zu Deutsch: erweiterte Realität, und gilt als Überbegriff für die verschiedenen Formen computerveränderter Realität, etwa Augmented Reality/AR, Mixed Reality/MR, und Virtual Reality/VR.

Ausgangspunkt des Projekts sind behördlich erfasste Unfalldaten. Sie dienen den Forscher*innen dazu, kritische Szenarien im Straßenverkehr nachzustellen. Mit den interaktiven XR-Technologien lassen sich diese besonders anschaulich aufbereiten, weil die virtuelle Realität entsprechende Szenarien aus verschiedenen Blickwinkeln erfahrbar macht. Verbunden mit weiteren Zusatzinformationen soll so eine besonders intensive Lernerfahrung entstehen.

Das Projekt wird mit rund 180.000 Euro aus dem mFUND des BMVI über eine Laufzeit von 13 Monaten gefördert.

Verbundkoordinator ist das Wildstyle Network aus Dresden.

Weitere Projektpartner sind:

Pressemitteilung zum Projektstart (PDF)

Dem Risikofaktor Straßenschäden mit KI begegnen

Unfälle zu vermeiden ist auch das Hauptanliegen des Projektes KI-basiertes Indikatorgestütztes Sicherheitsmanagement für die Straßenverkehrsinfrastruktur (KISStra). Bei diesem Vorhaben setzen die Forscher*innen Künstliche Intelligenz, sprich KI-gestützte Systeme, ein, um das Sicherheitsniveau von Straßen zu ermitteln.

Ihre Software greift dafür auf die Datenbank der bundesweiten Zustandserfassung und -bewertung zur Ermittlung der Straßennetzqualität zu . Dort entnommene Bild- und Messdaten kombinieren die Projektbeteiligten mit Unfalldaten, um besonders unfallträchtige und damit dringend sanierungsbedürftige Straßenabschnitte zu identifizieren.

Die so gewonnenen Erkenntnisse fließen in eine Machbarkeitsstudie ein. Aus ihr soll hervorgehen, wie sich KI-gestützte Methoden zur Bewertung von Straßenzuständen entwickeln lassen, deren Ansatz zudem übertragbar wäre und sie sich somit auch in anderen Kontexten nutzen ließen.

Auslöser und Hintergrund des Projekts ist, dass seit 2019 alle EU-Staaten aufgrund einer Richtlinie dazu verpflichtet sind, systematisch die Straßenverkehrssicherheit zu bewerten. Darüber hinaus müssen die Staaten das Sicherheitsniveau der Straßen primär dort verbessern, wo sich besonders häufig Unfälle ereignen.

Die zu erforschenden KI-Methoden sollen dazu dienen, Straßenzustandsdaten effizienter erfassen und bewerten sowie Sicherheitsdefizite besser erkennen zu können. Zudem sollen die so gewonnenen Bestands- und Zustandsinformationen für weitere Bereiche des Infrastrukturmanagements nutzbar werden, etwa für Verkehr, Betrieb, Planung und Bau.

Das Projekt wird von der HELLER Ingenieurgesellschaft als Verbundkoordinator gemeinsam mit der Technischen Universität Darmstadt – Institut für Numerische Methoden und Informatik im Bauwesen umgesetzt.

Das BMVI unterstützt das Vorhaben über eine Laufzeit von zwei Jahren mit etwa 100.000 Euro aus dem mFUND.

Pressemitteilung zum Projektstart

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