Emmett @ mFUND-Konferenz: Projekt abgeschlossen – was geht nach der Förderphase?

in die Zwischenablage kopiert

Zuletzt bearbeitet am

Fabian Schweyher

Emmett @ mFUND-Konferenz: Projekt abgeschlossen – was geht nach der Förderphase?

Die Förderung im mFUND soll Forschungsprojekten als Katalysator für datenbasierte Mobilitätsinnovationen dienen. Im besten Fall gelingt das – doch wie geht es anschließend weiter? In diesem Jahr befasst sich die mFUND-Konferenz erstmals mit den wirtschaftlichen Perspektiven nach der Förderphase. Zwei Workshops vermitteln, wie sich Innovationen in Geschäftsmodelle umwandeln lassen.

Datenbasiertes Radwege-Planungswerkzeug für Berlin – und nun für weitere Städte

Von Februar bis August 2018 war FixMyBerlin ein mFUND-Projekt, heute ist es – unter dem Namen FixMyCity – ein kleines Unternehmen, dessen Produkt eine Online-Karte ist, die Radwege in Berlin sowie den geplanten Ausbau anzeigt. Daneben gibt es andere Karten, die etwa den Zustand der Radwege oder temporäre Spielstraßen anzeigen.

Außerdem gab es bereits verschiedene Aktionen, bei denen Bürger:innen in Kontakt mit dem jeweiligen Bezirksamt treten konnten. Das Unternehmen kooperiert nämlich mit den Berliner Bezirken sowie der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, die Daten liefern und auf fixmyberlin.de ihre Planungen veröffentlichen.

FixMyCity erhält unterschiedliche Förderungen, unter anderem vom Bundesverkehrsministerium, der Berliner Senatskanzlei und dem Berliner Startup-Stipendium. Inzwischen bietet das Unternehmen seine Dienste auch anderen Städten an.

Das Team des mFUND-Projekts FixMyBerlin erprobte ein Planungswerkzeug für Radwege in Berlin …
Das Team des mFUND-Projekts FixMyBerlin erprobte ein Planungswerkzeug für Radwege in Berlin …
… und entwickelt es als neu gegründetes Unternehmen FixMyCity weiter, damit es auch weitere Städte einsetzen können.
… und entwickelt es als neu gegründetes Unternehmen FixMyCity weiter, damit es auch weitere Städte einsetzen können.
Tool zur Dekarbonisierung des Frachtverkehrs wird zum Produkt

Die Firma Tracks existierte bereits, als sie von November 2020 bis Juli 2021 eine mFUND-Förderung für das Projekt „Nachhaltigerer LKW-Verkehr durch künstliche Intelligenz für variable Betriebsdaten“ (Feature vectors for Trucks, kurz: FvfT) bekam. Das Unternehmen, das sich der Dekarbonisierung des Frachtverkehrs verschrieben hat, entwickelte eine Künstliche Intelligenz (KI), die den Verbrauch einzelner LKW-Fahrten voraussagt – unter Berücksichtigung des zu erwartenden Verkehrsaufkommens, der gefahrenen Geschwindigkeiten und des Fahrverhaltens.

So sollen sich Emissionen und Transportkosten reduzieren, ergo wirtschaftliche Vorteile generieren lassen. Das Tool soll nun weiterentwickelt werden und in das Produktportfolio von Tracks einfließen.

Zwei mFUND-Konferenz-Workshops zu den wirtschaftlichen Perspektiven von Forschungsergebnissen

FixMyBerlin und FvfT sind nur zwei von mehr als 340 Projekten, die seit dem Start des mFUND im Jahr 2016 eine Förderung erhalten haben, und es sind nicht die einzigen, die zeigen: Mal ist das Geschäftsmodell eines Projekts schon vor der Förderphase klar, mal entwickelt es sich erst währenddessen oder anschließend. Projekte, für die das Ende der Förderphase besondere Herausforderungen mit sich bringt, sind nicht selten.

Wie lassen sich die Forschungsergebnisse nutzen? Welche wirtschaftlichen Perspektiven gibt es? Wie entsteht aus den Innovationen ein tragfähiges Geschäftsmodell? Die mFUND-Konferenz greift diese Fragen am 19. und 20. Oktober 2021 auf. In zwei von Emmett organisierten Workshops berichten Macher:innen aus ehemaligen mFUND-Projekten von ihren Erfahrungen. Im Vordergrund stehen der Austausch mit den Teilnehmer:innen, Inspiration und Vernetzung.

Im ersten Workshop „Umsetzung von Dateninnovationen in der Praxis und wirtschaftliche Perspektiven erfolgreicher Projekte“ (19. Oktober, 11:30 bis 13:00 Uhr) ist unter anderem das Projekt QUISS vertreten. Es entwickelte eine datenbasierte Anwendung, mit der sich Schäden an Schienenfahrzeugen erkennen und Betriebsstörungen vermeiden lassen.

Beim Projekt CITRAM nutzten Autofahrer:innen eine App, um Stadtverwaltungen Daten zum Verkehrsfluss zu liefern. Im Gegenzug erhielten die Fahrer:innen Geschwindigkeitsempfehlungen. Das Projekt xDatatogo erarbeitete Konzepte, mit denen sich die Daten des kommunalen Straßenraums mit Mobilitätsanwendungen verbinden und verfügbar machen lassen.

Der zweite Workshop nimmt besonderen Bezug auf die Tatsache, dass es sich bei jedem achten mFUND-Projekt um ein Start-up handelt und dass jedes vierte ein kleines oder mittleres Unternehmen ist. Die Veranstaltung mit dem Titel „Entwicklungsperspektiven und Erfolge von mFUND-Start-ups“ (20. Oktober, 10:30 bis 12:00 Uhr) konzentriert sich daher auf Erfolgsfaktoren für Kleinunternehmen, Förderangebote und Vernetzungsaktivitäten.

In diesem Workshop schildern auch die Teams von FixMyBerlin und FvfT ihre Erfahrungen. Zu Gast ist ebenso das Projekt RELAI, das eine datengetriebene KI entwickelt. Sie kreiert fiktive, aber der Realität entsprechende Verkehrssituationen, mit denen sich automatisierte Fahrfunktionen testen lassen.

Die mFUND-Konferenz 2021 bietet spannende Formate rund um Mobilität, Daten und Digitalisierung. In Fachforen und Workshops werden die Ergebnisse vieler mFUND-Projekte vorgestellt.

Bitte beachten Sie das Programm und den Veranstaltungsablauf.

Wir bitten um Anmeldung zur kostenlosen Teilnahme.

Empfohlene Beiträge